Das Dim Sum Haus in Hamburg (Review)

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Das Jahr 2016 neigte sich dem Ende zu und diesmal hat es endlich geklappt, dass die liebe Rose und ich Neujahr gemeinsam feiern! 🙂 So waren ein paar schöne Tage in unserer Lieblingsstadt (neben Hannover) Hamburg angesagt. Da uns unsere Männer (wie so oft) beim Essen alle Freiheiten ließen, fiel unsere Wahl auf das Dim Sum Haus in der Kirchenallee gegenüber vom Hauptbahnhof.

Das Dim Sum Haus ist das älteste chinesische Restaurant Hamburgs und soll auch eines der besten sein. Seit 1964 gibt es neben Dim Sum auch andere original kantonesische Spezialitäten. Vor Jahren haben mein Freund und ich das Lokal per Zufall entdeckt, als wir auf der Suche nach einem Ort zum Essen waren. Wir schauten uns von Außen die Speisekarte sowie die Referenzen an, doch entschlossen uns (aus welchen Gründen auch immer) das Dim Sum Haus wann anders zu besuchen. Über die Zeit war das Restaurant aber trotzdem ab und an im Gespräch, da entweder Freunde davon schwärmten oder weil ich per Zufall die Sendung Mein Lokal – Dein Lokal geschaut habe, bei der das Restaurant mitgemacht hat. Die Vorfreude und Erwartung waren also groß, als es endlich so weit war.

Am Freitagabend um 19.00 Uhr ging es für uns los: wir betraten den Eingang und liefen die wenigen Stufen bis zum Restaurant hoch. Alle Tische waren besetzt und die KellnerInnen waren ordentlich beschäftigt. Binnen weniger Minuten wurden wir in Empfang genommen und zu unserem (reservierten) Tisch geführt. Da wir zu sechst waren, hatten wir einen großen runden Tisch mit drehbarer Mitte direkt am Fenster. Durch die Architektur des Gebäudes fühlte sich die Ecke wie ein kleiner, etwas abgeschotteter Bereich für uns an.
Da das Restaurant für seine Dim Sum bekannt war, musste ich diese natürlich unbedingt probieren! Glücklicherweise waren Rose und mein Freund der gleichen Ansicht, weshalb wir uns zu Dritt aus den 36 Variationen sieben Köstlichkeiten ausgesucht haben.
Zunächst gab es für uns aber erstmal als Vorspeise die Wan-Tang Suppe nach kantonesischer Art (Preis: 3,80 Euro).

Wan Tan Suppe

Die Suppe bestand aus einer klaren Brühe mit einem halben Baby Pak Choy und vier großen Wan-Tangs, die eine Garnelenfüllung beinhalteten. Für mich (sowie die anderen) die perfekte Vorspeise: die leichte Brühe harmoniert mit den feinen Teigtaschen sowie dem knackigen Gemüse. Alles war wunderbar harmonisch und zart im Geschmack.

Es folgten nun unsere sieben Dim Sum Gerichte. Zu meinem Bedauern wurden alle Dim Sum Gerichte nacheinander (max. zwei gleichzeitig) serviert. Ich hätte es schöner gefunden, wenn alles gleichzeitig auf dem Tisch gewesen wäre. Vielleicht lag das aber daran, weil es im Restaurant so voll war. Für mich aber mehr eine Kleinigkeit und daher meckern auf hohem Niveau. 😉

Im Folgenden unsere Bestellung im Überblick:

Wo-Dip mit Lamm
Wo-Dip Gebratene Teigtaschen mit Lammfleisch und Gemüse
Bao BBQ Cha Siu 1
Gedämpfte Hefeteigbrötchen
Chiu Chow Fan Go 1
Chiu Chow Fan Go
Cheung Fan Krabben
Cheung Fan Krabben
Chiu Chow Fan go 2
Chiu Chow Fan go
Siu Mai
Siu Mai

Mein Eindruck zum Dim Sum: Alles war wirklich köstlich! Wer Garnelen liebt, wird mit Siu-Mai, Cheung Fan Krabben und Wan Tangs definitiv auf seine Kosten kommen! Am besten haben mir persönlich die Xiao Lung Bao Taschen und die Wo-Dip Teigtaschen geschmeckt, da diese geschmacklich total neu für mich waren. Vor allem Lamm kannte ich in solcher Form noch nicht, daher ein überraschendes Geschmackserlebnis.
Die Chiu-Chow Taschen waren für mich ebenfalls ungewöhnlich. Die Kombination mit den Nüssen war von der Textur her sehr interessant. Geschmacklich war es in Ordnung – ich denke aber, dass ich beim nächsten Mal dieses Gericht nicht nochmal bestellen würde.
Insgesamt lässt sich aber sagen, dass jedes Dim Sum Gericht für sich sehr stimmig war. In meinen Augen perfekt gegart, gewürzt und portioniert. Einige Gerichte erinnern stark an Gerichte der vietnamesischen Küche, was dem aber keinerlei Abbruch tut. Die liebe Rose, mein Freund und ich waren restlos begeistert. Von den Portionen wurden wir alle auch mehr als satt.

Zum Nachtisch gab es für meinen Liebsten (gebratenen) Wasserkastanienkuchen Ma-Tei-Gao (4,00 Euro) und für uns Mädels jeweils zwei Kugeln Grünteeeis (4,00 Euro). Das Eis war wirklich sehr lecker: schön sahnig-cremig mit leichtem Grünteegeschmack. Der Wasserkastanienkuchen hat mich überrascht, weil ich mir unter Kuchen etwas gebackenes aus Mehl vorgestellt habe. Dem war jedoch nicht so. Der Wasserkastanienkuchen glich mehr einem (warmen) festen Wackelpudding mit Nüssen (Wasserkastanien) und war dementsprechend von der Konsistenz. Geschmacklich überraschte er mit einer angenehmen Süße, konnte mich aber erst nach einigen Bissen überzeugen. Mit jedem Bissen wurde es besser. Meiner anderen Hälfte schmeckte der Kuchen ebenfalls. Von den drei Stücken, die serviert wurden, bekam ich eins ab. Nach den Dim Sum(s) und noch zum Eis wurde es dann aber doch sehr mächtig. Mir persönlich würde auch nur ein Stück (statt drei) vom Kuchen reichen, wenn ich dies als Nachspeise bestellt hätte.

Eindruck vom Service: Wir hatten an dem Abend eine wirklich tolle Dame, die uns bedient hat. Sie war stets aufmerksam, freundlich und hatte immer ein sympathisches Lächeln im Gesicht. Als ich ihr die Nummern für die einzelnen Dim Sum Gerichte sagte, konnte sie aus dem Kopf immer perfekt aufsagen, um was es sich dabei handelte. Wirklich sehr bemerkenswert und beeindruckend! Allgemein habe ich (und die anderen bestimmt ebenso) die Dame auch sofort ins Herz geschlossen, weil sie sich so liebevoll, wie eine Großmutter um uns gekümmert hat.
Eindruck vom Ambiente: Das Ambiente ist gemütlich und warm. Die Einrichtung ist ganz dem chinesischen Stil verfallen, jedoch immer noch mit modernen Elementen versehen. Dadurch wirkte es nicht so wie die typischen China-Restaurants. Obwohl alle Tische besetzt waren, war auch der Lautstärkepegel wirklich angenehm, sodass wir uns (mit sechs Leuten am Tisch) normal unterhalten konnten.
Gesamteindruck: Das Restaurant ist zurecht so berühmt und wird/wurde auch von so vielen berühmten Persönlichkeiten besucht. Die Gerichte dort waren wirklich köstlich und preislich war es für solch eine Qualität mehr als in Ordnung. In jedem Gericht ließ sich raus schmecken, dass es hausgemacht war. Das Dim Sum Haus überzeugt mit einem gelungenen und authentischen Konzept. Das wird definitiv nicht beim letzten Besuch bleiben. 😉

Welche chinesischen Restaurants könnt ihr empfehlen?
Mimi

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