In meinem letzten Wintersemester durfte ich mein Auslandspraktikum auf der kanarischen Insel Teneriffa verbringen. Für sechs Monate hieß es für mich nun arbeiten, die Sonne genießen, Urlaub machen, Spanisch lernen sowie die kulinarische Seite kennen lernen. In dieser Review-Reihe werde ich euch das beste Essen auf Teneriffa sowie verschiedene Restaurants, Cafés, Bistros und vieles mehr präsentieren.
Diese habe ich während meines Aufenthalts oft und gerne besucht. Von typisch kanarisch bis venezolanisch wird so einiges dabei sein! Doch fangen wir erstmal langsam und entspannt an. 😉
Authentisch essen auf Teneriffa: Kanarische Spezialitäten
La Casona – Zwischen Gofio, Wein & Co.
Natürlich stand das Probieren von kanarischen Spezialitäten ganz oben auf meiner To-Do-Liste, denn am besten nehme ich neue kulturelle Eindrücke durch deren Küche auf. Food Love, what else? Zu finden sind diese in Guachinchen – eine Art Hecken-, Garagen- oder Straußenwirtschaft. Hierbei bietet der Weinbauer auf seinem Grundstück Wein an, den man kaufen und probieren kann. Zusätzlich gibt es etwa fünf bis zehn kanarische Speisen, die man dazu bestellen kann. Auf Empfehlung der Inseleinwohner ging es für mich mit meinem Freund an einem heißen, sonnigen Tag in die Guachinche La Casona, die sich (etwas versteckt) in La Orotava befindet. Da es mittags war, waren wir die ersten dort. Leider war mein Spanisch eher spärlich (nach vier Wochen Unterricht), sodass die Kommunikation via Zeichensprache und einzelnen Vokabeln erfolgte. Dennoch waren sowohl Wirt, als auch Wirtin sehr gastfreundlich und herzlich und servierten uns alle Bestellungen, nachdem sie versucht hatten uns alle Gerichte anhand von Fotos zu erklären 😀
So bestellten wir Escaldón, Ropa vieja & Huevos al estampido. (Da es zu früh und zu sonnig war, verzichteten wir auf den Wein). An unserem Tisch hatten wir auch einen wunderschönen Ausblick runter ins Tal und auf die Weinreben.
Escaldón
Escaldón ist eine Art Brei aus Gofiomehl, welches in einer Brühe gekocht wurde. Der Geschmack erinnert mich leicht an Kichererbsen/Hummus, schmeckt nicht mehlig, sondern würzig und herzhaft. Dazu gab es noch Brot und roten Mojo – zusammen war es alles wirklich sehr lecker. Vor allem hat es mir das Mojo sehr angetan. Geschmacklich ähnlich wie Aioli, nur nicht so cremig und etwas säuerlicher.
Ropa Vieja
Bei Ropa vieja (dt. alte Kleidung) handelt es sich um ein Gericht, bei der Kartoffeln und Rindfleisch sehr lange gekocht und geschmorrt werden bis das Fleisch so weich ist, dass es nahezu zerfällt. Das Fleisch war wirklich sehr zart und die Kartoffeln waren auf den Punkt. Insgesamt war das Gericht in Ordnung – mir leider etwas zu salzig, wobei ich mir vorstellen kann, dass der kräftige Geschmack zu einem der Weine passen würde.
Huevos al estampido
Das sind im Grunde nichts anderes als Kartoffelspalten mit einem Spiegelei und süßem Paprikapulver – für mich super interessant und vollkommen neu gewesen. Geschmacklich wirklich lecker – wir waren zu zweit und so satt von Escaldón und Ropa Vieja, dass das am Ende ein regelrechter Kampf mit den Huevos al estampido wurde. Doch ich wäre ja nicht ich (verfressen und immer hungrig), wenn ich nicht alles aufgegessen hätte. Der Besuch in die Guachinche war ein tolles und leckeres Erlebnis. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und es war überhaupt nicht schlimm, dass wir uns nicht auf spanisch unterhalten konnten. Die Stimmung war trotzdem sehr ausgelassen – genau das mochte ich an den Canarians sehr gerne. Man bemühte sich stets um unser Wohl und fragte zwischendurch auch nach, ob es denn schmeckte und alles in Ordnung sei. Zu Zweit zahlten wir für drei Gerichte mit einer großen 1,5l-Flasche Wasser 12,00 Euro. Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat hier definitiv gestimmt. Für mich auf jeden Fall empfehlenswert! Schaut auf jeden Fall hier mal vorbei, wenn ihr die Gelegenheit habt Teneriffa zu bereisen. 🙂